Samstag, 24. März 2012

Die Nachricht

Su gab dem Seemann genaue Anweisungen: "Bitte... sucht mir die Waldfrau Gwenyver... sie muss diesen Brief unbedingt erhalten... wenn nicht sie, dann ein anderer der Waldmenschen Carimas´"

er nickte nur knapp, liess sich das Goldstück aushändigen, welches er als Lohn verlangte, steckte das Pergament zwischen Gürtel und Gehrock und lief eilends die Planken zum Segel hissenden Schiff hinauf.

Su sah ihm lange nach...

"Liebe Gwenyver...
Ithilde und ich sind wohlbehalten. Sogar der Wolf. Er schützt sie und mich. Wenn er nicht gerade in Behausungen eingesperrt ist, weil er seiner Gier folgte.

Verzeih meiner Torheit... ich folgte Ithildin unbedarft auf das Schiff... sie lief durch die Landen und war so seltsam. Ich konnte sie nicht alleine gehen lassen... doch das Schiff... es war schon im Aufbruch... nichts konnte ich tun, als ihr zu folgen. Du weisst, das ich Nachricht hinterlassen hätte... dich sogar gesucht und um Rat gefragt hätte, hätte ich vorher ahnen können, das Ithildin fortgeht. Doch war es bereits zu spät.

So du diesen Brief erhälst... oder wer immer aus meiner alten Familie diesen Brief erhält... möge dem Seemann Antwort geben, ob es Euch gut geht. Ich habe ihn mehr als reichlich entlohnt für diesen Botenauftrag. Gebt ihm nur zu Essen und trinken für seinen Aufenthalt. Er wird bei seiner Rückkehr mich wieder aufsuchen.

Su"

stand auf dem Pergament geschrieben. Su hoffte, das es erreicht, wen es erreichen sollte, auch wenn der Auftrag an den Seemann eindeutig war, war sie sich nicht sicher, ob er nicht doch sagen würde, wo sich Ithildin und Su aufhielten.
Vielleicht mit ein paar Flaschen Rum bestechlich... mochte seine Zunge etwas lockerer werden...

Su stand fortan jeden Tag am Hafen und erwartete das Handelsschiff zurück. Würde jener Seemann ihr die erhoffte Antwort mitbringen? Hatte er überhaupt gefunden, was sie ihm auftrug zu suchen?

Sie ahnte nicht, das das Schiff noch viele Seemeilen zurücklegen würde und lange den Weg in seine Heimat nicht finden würde, doch legte es auf seiner Fahrt an diversen grossen und kleinen Häfen an um die Lager mit frischer Nahrung zu füllen.

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