Alruna...
Verzeih mir, wenn ich erst am heutigen Tage wieder in der Lage bin einen Brief zu schreiben, ich werde ihn auch kurz fassen und im nächsten mehr erzählen. Wir waren also am 9. Tage an Land gegangen... in das Land der Drachen. Wenige Elben und noch weniger Menschen leben dort. Dafür viele Drachen... die meisten schlechten Sinnes. Wir mussten unauffällig bleiben und uns ebenso unsere Lager auffüllen für den zweiten... längeren... Teil der Reise.
Als wir schon fast unseren Aufenthalt beendet hatten, trafen Orodreth und ich auf der Suche nach Heilkräutern auf einen sehr kleinen, dafür aber ziemlich aggresiven Drachen. In dem Moment als Orodreth mich warnen wollte, war es schon zu spät... ich hatte mal wieder nicht auf die Stimmen La´s geachtet... der Drache spie Feuer...
So erschrocken ich war, so gelähmt war ich... erst im allerletzten Moment nahm ich die Hände zum Schutz über meinen Kopf, bis mich der Elb fortzog. Meine Hände... der Schmerz war schier unerträglich... nur einem Elben dieses Landes ist es zu verdanken, das man heute fast nichts mehr sehen kann. Nach der Behandlung machten wir uns rasch auf, ohne uns noch einmal umzudrehen. Der Schmerz quält mich ab und an noch, aber auch diese Spuren werden vergehen, wie auch die sichtbaren nur noch kaum wahrnehmbar sind.
Hanna... sie ist es, die alle auf dem Schiff überrascht hat... schon am Tag vor dem Landgang war sie wie verwandelt. Sie hatte 3 Tage und Nächte damit verbracht zu Essen und zu Schreiben... ja... sie schrieb Pergament um Pergament... auch ich bekam sie nicht aus ihrem Lager ausser, wie erwähnt, zum Essen.
Am Tage meines Unglückes... als wir auf das Schiff zurückkehrten, war sie es, die MICH behandelte... seitdem pflegt... mit soviel Sorgfalt und Tatkraft, wie ich es ihr niemals zugetraut hätte. Es ist keine Spur von Unterwürfigkeit zu sehen... nur Mitgefühl... Sorge... und Eifer. Ich kann es kaum beschreiben. Aber von der Menschenfrau Hanna, wie ich sie einst kennen lernte, ist kaum noch etwas wieder zu erkennen. Manches Mal frage ich mich, was ihr wirklich angetan wurde,... aber ich werde immer zuversichtlicher, das nichts der Schatten... ausser der Errinnerung an das Erlebte... noch in ihr steckt. Wenn ich mehr Zugang zu ihr finde, werde ich ihr die Frage stellen, was sie tut, wenn wir unsere Heimat erreicht haben.
Oh weh. Nun habe ich doch schon wieder zu viel geschrieben. Heute werde ich einen Brief nach Euch aussenden. Noch sind wir nicht zu weit, das ich Nhureia... die Eule Niamhs, die mir dankbarerweise auf das Schiff gefolgt ist, aussenden kann. Ich hoffe, sie findet Euch rasch. Wenn auch sie Rast macht im Land der Drachen, möge La sie schützen. Aber ich sorge mich nur wenig. Nhureia kennt den Weg... soll sie danach bei Euch bleiben, eine Taube pflege ich noch, um Euch meine Rückkehr anzukündigen.
Ich liebe und vermisse Dich... Euch alle...
Su
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